So, der Geburtstagskuchen ist im Ofen, daher habe ich ein klein wenig Zeit euch die gestern angekündigte Geschichte zu erzählen:
Alles fing eigentlich mit unserer Urlaubsplanung an. Die Sommerferien in NRW sind in diesem Jahr immer noch recht früh, so dass man, wenn man Urlaub plant zum Glück noch ein wenig in den Genuss der Vorsaison kommt. Allerdings sind sie in diesem Jahr dann auch wieder so spät, das Julias Geburtstag genau in die geplante Reisezeit fällt. Für sie ist das mal etwas Ungewöhnliches und als wir ihr erklärten, dass sie auf jeden Fall ihren Geburtstag mit ihren Freundinnen noch nach feiern könnte sprach auch nichts mehr dagegen den Urlaub zu buchen. DAS war alles schon letztes Jahr im September.
So langsam rückt der Urlaub aber auch in erreichbare Nähe und somit auch die Frage: WAS schenken wir Julia zum Geburtstag? Es darf nichts Großes sein, denn wir machen Campingurlaub und mieten immer vor Ort ein Mobilheim, d.h. unser Auto ist meist mit allerlei Dingen beladen (von denen man sich jedes Jahr vornimmt: DAS brauchst du nächstes Jahr nicht wieder mitnehmen!), da bleibt nicht viel Platz für besondere Dinge. Es soll etwas zum Spielen sein, und es wäre schön, wenn man es draussen und drinnen benutzen könnte, ja und es wäre schön wenn es zum Urlaub passt.
Grübel. Grübel....
Dann sah ich bei KuB ein tolles Puppenzelt. Okay, Julia spielt so gut wie gar nicht mit Puppen, dafür werden Stofftiere jeglicher Art von ihr gehegt und gepflegt. DAS wär' es doch! Ich habe mich riesig gefreut, dass ich das Schnittmuster zu dem besagten Zelt mit einer netten KuBlerin tauschen konnte und hielt es auch schon bald in den Händen. Die Anleitung zauberte zwar ein paar Fragezeichen auf meine Stirn, aber das würde ich wohl schon geregelt bekommen. Also machte ich mich daran die „Zutaten“ zu besorgen. Da es sich bei besagtem Zelt um ein Kuppelzelt handelte, mussten biegsame Stangen her. Biegsame Stangen? Schauen wir mal, was der Baumarkt da zu bieten hat. Dort wurde ich in der Elektroabteilung fündig und fand 2 m lange runde Leerrohre, die sich entsprechend biegen lassen würden. Eingekauft, bezahlt, im Auto verstaut. HAH – da war es:
DAS PROBLEM!!!
Plötzlich ging mir ein Licht auf. Sollte ich also die Absicht haben, besagtes Zelt (welches ohne Zweifel wunderschön ist, nur um das hier klar zu stellen!), habe ich das Problem, dass ich während unserer Urlaubsfahrt ca. 1200 km mit grauem Leerrohr im Beifahrerfußraum zu kämpfen hätte. Und wenn ihr uns schon mal während der Urlaubsfahrt beobachtet hättet, dann wüßtet ihr auch, das sich dort bereits nach 100 km nicht nur Leerrohr tummelt, sondern auch eine Kanne Kaffee, daneben eine Kanne Tee, zwei Tassen, diverse Brötchentüten, Dosen mit Apfelstücken, Saft- und Mineralwasserflaschen, Küchenrollenpapier (DAS muss ja immer greifbar sein!), Literatur (von der man glaubt sie während der Fahrt doch lesen zu können), diverse Cd's, nebst einer großen Anzahl von Straßenkarten, denn wir verfügen immer noch nicht über ein Navigationsgerät (prima, dann kann uns DAS im Urlaub auch nicht geklaut werden!). DAS kann ich nicht verantworten, geschweige denn meinem Mann erklären, der sich eh schon jedes Jahr über mangelnde Beinfreiheit beschwert (und das wo er doch die kürzeren Beine von uns beiden hat???). Mal ganz davon abgesehen, WAS antwortet man bitte schön auf die Frage eine bald Siebenjähren: „Mama, wofür nimmst du denn die grauen Stangen mit in den Urlaub?“
Das waren so meine Gedanken, während ich vom Baumarkt nach Hause fuhr. Zuhause angekommen kontrollierte ich nochmal die in der Anleitung angegebenen Länge: 1,35 m musste die Längste sein! NEIN, das passt definitiv nicht zu unserem Urlaubsgepäck! Dann kamen mir weitere Bedenken (man könnte das Zelt ja durchaus auch nach dem Urlaub als Geschenk überreichen) bezüglich der „Verstaubarkeit“ dieser Stangen. Denn sind wir mal ehrlich, so ein Zelt ist ein tolles Spielzeug, aber eben nicht immer und nicht ständig. Das heißt, so ab und zu möchte ich es auch zur Seite räumen können, oder auch mal verstauen, damit es später wieder umso interessanter ist. Oder aber auch: Julia schleppt ihre Tiere oft auch mit zu ihren Freundinnen, da wäre es doch schön, wenn sie nebst sonstigem Hausrat den die Tiere so brauchen, auch gleich das Zelt mitnehmen kann. Mit Zeltstangen von 1,35 m Länge wird auch das zu einem Problem!!!
Also setzte ich mich mit einer Tasse Tee in den Garten und fing an zu überlegen. Manchmal ist es doch gut KEINE Stickmaschine zu haben, denn so konnte ich mir für's Überlegen richtig viel Zeit nehmen!!!
(so, die von Felix gewünschten Muffins sind nun auch im Ofen – nur zur Beruhigung eures Gewissens!)
Ich saß also auf unserer Terasse, und machte mir Notizen und stellte erste Berechnungen an. JA, mit einen „Indianerzelt“, also mit spitzem Dach müsste es gehen. Wie war das doch gleich: a² + b² = c²??? So konnte ich die seitlichen Zeltstangen genau auf das Maß berechnen, welches erstens zu unserem Auto passt und auch so bemessen ist, dass Julia es gut transportieren kann. So entstanden erste Zeichnungen,

bis alles zu einer IDEE heranreifte. Denn bei meinen Überlegungen und bei meinen Berechnungen stellte sich heraus: Man braucht lediglich den Winkel der Schrägen und der Zeltbodenecken und man kann Zelte in verschiedenster Größe beliebig anfertigen. Das heißt, ich könnte für Julia ein kleines Zelt zum Mitnehmen in den Urlaub nähen und ein großes, mit dem wir sie nach dem Urlaub hier noch überraschen können. DAS gefiel mir super gut.
Nun musste ich nur noch überprüfen, ob meine Überlegungen auch in die Tat umzusetzen sind. Also fertigte ich einen Papierschnitt mit dem ermittelten Winkel, und siehe da, da kam gleich die nächste Idee – denn dieser Winkel passt auf ein DINA4 Blatt Papier. Und alles was sich auf ein DINA4 Blatt Papier packen lässt, lässt sich auch in ein Ebook packen.
Und da ich außerdem noch feststellen musste, dass es das Idee auslösende Zeltschnittmuster käuflich nicht mehr zu erwerben gibt und ich der Meinung bin, dass Barbie, Baby Born, Wolfi und Sweeny, Bello und Max, Diddlmaus und Co. aber sicherlich gerne weiterhin Campingurlaub machen möchten, fragte ich an bekannter Stelle nach, ob man auch hier der Meinung sei, ob so eben genannte Klienten Zelte für einen Urlaub gebrauchen könnten.
Aber sicher doch! Mach' du mal....
Also machte ich, nähte in geheimer Mission (denn Julia darf ja davon nichts mitbekommen!!!), korrigierte noch hier und da und fasste meine Gedanken in verständliche Worte (hoffentlich!) und gescheite Bilder. So entstand zunächst „Campini klein“, und ich muss sagen, auch wenn Bello und Max ein wenig lädiert aussehen, sie haben ein vorzügliche Probenacht im Zelt verbracht:

"Campini klein" hat eine Bodenfläche von ca. 60 x 60 cm und die Zeltstangen sind ca. 80 cm lang. Einmal im Zelt drin, braucht man die Stangen nicht wieder zu entfernen und kann Campini auf ein handliches Format zusammenpacken. Dazu gibt es im Ebook noch eine Anleitung zur passenden Aufbewahrungstasche.

Danach galt es zu prüfen ob auch „Campini groß“ unter die Nähmaschine passt und so gefertigt werden kann, wie ich mir das dachte. JA, auch das klappte super, mal abgesehen davon, dass man bei der Anfertigung des Zeltes alles, ja, wirklich ALLES, vom Nähtisch fegt, was da jemals gestanden hat!!!

Campini groß hat eine Bodenfläche von 1,20 x 1,20 cm und bietet ausreichend Platz für spielende Kinder. Mit Gewebeplane gefertigt kann es auch im Außenbereich aufgestellt werden und lässt sich aber auch ruckzuck zusammenfalten und drinnen wieder aufbauen.
Den ultimativen „Spieltauglichkeitstest“ konnte ich aus gesagten Gründen leider noch nicht nachvollziehen, aber ich glaube hier wurde es bereits auf Herz und Nieren geprüft, sowohl in klein, als auch in groß!
Zur Sicherheit nähte ich dennoch ein weiteres kleines Campini, um noch ein paar weitere Dinge auszuprobieren. Man kann z.B. die Knebelknöpfe durch Klettverschlüsse ersetzen...

...die Rollos nur mit Bändern hochbinden....

...und Campini auch in blaugrün nähen!

Was macht man aber mit einem zweiten Campini in klein? Ganz klar, man verschenkt es an jemanden der in letzter Zeit viel zu viel zu tun hatte...ich hoffe es ist gut angekommen?
So, und nun? Nun sind auch die Muffins bereits fertig und es stellt sich für mich die Frage:
Zeltest auch DU diesen Sommer?
Falls ja? Dann ab zu Farbenmix, denn dort gibt es ab Freitag den 30.5.
„Campini – das Spielzelt“ Ebook!
Und keine Sorge, es ist ganz einfach zu nähen (nur gerade Nähte, nix Wildes!), ABER eine Bitte habe ich: Lest das Ebook aufmerksam durch, denn es ist ein großes Projekt, was sich nicht allein durch Bilder erklären lässt!
Gruß Uschi
P.S.: So, und ich muss nun allergrößte Vorsicht walten lassen, dass Julia IHREN Bello und Max nicht in meinem Blog entdeckt, dazu in eine super Zelt, welches auch noch auf unserer Terasse steht, denn dann bin ich vor Fragen nicht mehr sicher!!!